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Uwe Steinbrecher

Anmeldungsdatum: 13.04.2005 Beiträge: 680 Wohnort: Neuenstadt am Kocher
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Verfasst am: 02.03.2009, 22:31 Titel: Uwe will nach Marokko |
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Hallo zusammen
Wollte euch nur kurz über einen Riesigen Schrecken berichten, den ich am Samstag auszuhalten hatte.
Ich bin ja seit 4 Wochen heftig mit der Vorbereitung meines urlaubes beschäftigt.
Letzten Samstag, dachte ich ich hätte endlich alles soweit fertig. Dachte ich
Koffer Montiert, Tankrucksack drauf, Rollen Verschnürt usw. eben alles aufs Moped, was Mann bei 4 Wochen Zelturlaub, Staub, Geröll und Wüste so braucht.
A Ha Federbein noch anpassen. Die Kiste hängt zu tief
Eine Umdrehung, noch eine ,noch eine am Einstellrad. Doch was ist das Da Zischt ja was so Seltsam
Tja hat sich doch so kurz vor der Abfahrt, Ca. 5 Minuten vor der letzten Probefahrt das Federbein Verabschiedet, und eine heftige Ölpfütze unter dem Moped hinterlassen. Dämpfung 0 Samstag abends um 16.30 Uhr
Jetzt kommt der Gute Teil
Nach einigem Suchen hat die beste Frau von allen, während ich das Federbein ausbaute, auf der Seite von Wilbers das Händlerverzeichniss gefunden.
Firma Wild in Maulbronn angerufen, Jemand nimmt ab Ja Machen wir Sind aber Nächste Woche nur 2 Tage da, wegen Messe, Wenn es Klappen soll bringen sie das Federbein am besten sofort vorbei.
WIR WARTEN AUF SIE (Ist über eine Stunde reine Fahrzeit)
Hab das Federbein abgegeben, Leute absolut nett und entspannt.
Heute kam der Anruf, das Federbein ist fertig
Morgen hol ichs ab, und kann dan wohl doch fahren. (Ich hab gedacht mir bleibt mein Herz stehen, als ich die Ölpfütze sah.)
An dieser Stelle nochmal Dank an die Firma Wild in Maulbronn, und für alle Süddeutschen: Da lohnt es sich hinzugehen wenn es um Wilbers geht!
So Ich hoffe das wars jetzt voll mit bößen Überraschungen.
wünscht mir Glück
Uwe _________________ Quota1000 Vergaserumbau und Wilbersfahrwerk.
Ufriede sollt ihr sie nennen! |
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BULLY II.
Anmeldungsdatum: 25.10.2004 Beiträge: 281 Wohnort: 64653 Lorsch
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Verfasst am: 03.03.2009, 09:09 Titel: |
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GLÜCK ! GLÜCK ! GLÜCK ! GLÜCK ! GLÜCK ! GLÜCK ! GLÜCK ! GLÜCK !
und noch ein bisschen
GLÜCK ! GLÜCK ! GLÜCK ! GLÜCK ! GLÜCK ! GLÜCK ! GLÜCK ! GLÜCK !
Viel Spass |
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Sascha

Anmeldungsdatum: 29.06.2005 Beiträge: 340 Wohnort: Mönchengladbach
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Verfasst am: 03.03.2009, 20:40 Titel: |
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Spass Spass Spass Spass Spass Spass und nochmals viel Spass.
Lass unterwegs mal was hören.
Gruss Sascha _________________ Q1000, Vorne 300er Fullfloater Bremsscheiben mit Brembo P4 bei einer 45er Gabel, Wilbers 640 mit Hydraulik ,HTM-Eprom, Zach Auspuff, Klarglasscheinwerfer, Koso Zusatzinstrument,dicke Lichtmaschine
Sowohl mit Funbike Umbau als auch mit 19 Zöller untwegs |
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Uwe Steinbrecher

Anmeldungsdatum: 13.04.2005 Beiträge: 680 Wohnort: Neuenstadt am Kocher
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Verfasst am: 03.03.2009, 23:27 Titel: |
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Danke schön!
Quota ist wieder in Ordnung, Probefahrt war erfolgreich, alles passt.
Jetzt gehts ab auf den Hänger, und am Samstag Morgen gehts auf Tour.
Meine Güte bin ich aufgeregt
Uwe _________________ Quota1000 Vergaserumbau und Wilbersfahrwerk.
Ufriede sollt ihr sie nennen! |
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Flora Administrator

Anmeldungsdatum: 17.02.2004 Beiträge: 830 Wohnort: 73257
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Verfasst am: 03.03.2009, 23:43 Titel: |
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FOTOS FOTOS FOTOS FOTOS FOTOS
na also du bringst ja echt noch Spannung in deine Vorfreude
Schön,dass alles wieder fit ist.Meine ist auch heute fertig geworden.*froi*
Also Uwe, dann wünsch ich dir wunderschöne Kilometers und schluck nich soviel Sand.Schmeckt auf Dauer nich.
Bleib heile.Und deine Q.
Ich wünsch dir was.
Gruss
die grosse Flo _________________ Überzeugte Quotante und frisch getaufte Stelvionerin
______________________________
www.fraublumenkind.de |
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Uwe Steinbrecher

Anmeldungsdatum: 13.04.2005 Beiträge: 680 Wohnort: Neuenstadt am Kocher
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Verfasst am: 04.03.2009, 00:03 Titel: |
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Is ja gar nicht meine Q
Sie gehöhrt ja eigentlich der Göttergattin
Gott sei dank, leiht sie sie mir.
Noch wichtiger, dass ich sie heil zurück bringe.
Wegen der Fotos......
Ich kann das doch nicht
Flora würdest du bitte  _________________ Quota1000 Vergaserumbau und Wilbersfahrwerk.
Ufriede sollt ihr sie nennen! |
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Uwe Administrator

Anmeldungsdatum: 18.02.2004 Beiträge: 510 Wohnort: Darmstadt
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Verfasst am: 04.03.2009, 08:45 Titel: |
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Hi Uwe,
Uwe Steinbrecher hat Folgendes geschrieben: | Is ja gar nicht meine Q
Sie gehört ja eigentlich der Göttergattin
Gott sei dank, leiht sie sie mir.
Noch wichtiger, dass ich sie heil zurück bringe.
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Genial - dann mußt Du sie nach Deinem Wüstentrip ja nicht mal putzen, schließlich gehört sie Dir ja nicht ... <eg>
Ich wünsche Dir auf jeden Fall spannende Tage und komm heil zurück.
Möge mein Neid Dich begleiten ...  _________________ cu,
Uwe |
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Uwe Steinbrecher

Anmeldungsdatum: 13.04.2005 Beiträge: 680 Wohnort: Neuenstadt am Kocher
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Verfasst am: 04.03.2009, 09:47 Titel: |
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Danke für den Neid
Ich fürchte ums Putzen werd ich aber nicht rumkommen
Ist Teil der Nuzungsvereinbarung
Uwe _________________ Quota1000 Vergaserumbau und Wilbersfahrwerk.
Ufriede sollt ihr sie nennen! |
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Flora Administrator

Anmeldungsdatum: 17.02.2004 Beiträge: 830 Wohnort: 73257
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Verfasst am: 04.03.2009, 23:06 Titel: |
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Ha, das war ja klar.Der armen Jassi das Möppi klauen,sie aber zuhause sitzen lassen und dann noch die Q dreggisch machen und nicht mal selber putzen wollen.......na wenn da mal nicht das Nudelholz wirbelt
Ja ja,das ist auch nur der pure Neid,der da aus mir spricht. Hmpf....
Fotos würde ich ja gerne machen aber sooooooo ein langes Tele,dass bis nach Marokko linst hab ich noch nicht.Noch mal Hmpf _________________ Überzeugte Quotante und frisch getaufte Stelvionerin
______________________________
www.fraublumenkind.de
Zuletzt bearbeitet von Flora am 04.03.2009, 23:08, insgesamt einmal bearbeitet |
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Flora Administrator

Anmeldungsdatum: 17.02.2004 Beiträge: 830 Wohnort: 73257
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Verfasst am: 04.03.2009, 23:07 Titel: |
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So und zum Dank,stell ich noch deine ähm Jassis noch saubere,gepackte Quota mal hier rein.
 _________________ Überzeugte Quotante und frisch getaufte Stelvionerin
______________________________
www.fraublumenkind.de |
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Roland

Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 935 Wohnort: Frankreich
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Verfasst am: 05.03.2009, 23:21 Titel: |
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Hallo Uwe,
bist du sicher, dass du das alles mitnehmen willst?
Ihr seit doch zu dritt, oder? Da gibt es sicher das eine oder andere was nicht jeder mitzunehmen braucht...
Befreie dich von den Dingen, und du wirst mehr Spass haben!
Kannst du so ohne den Ständer zu benutzen auf und ab steigen?
Ja, ja, ich hab' gut reden, ich "darf" ja zu Hause bleiben...
Auch mein Neid wird dich wie ein Schatten begleiten!
Also dann, immer einen Finger breit Luft unter der Schutzplatte!
Roland _________________ Quota 1000 seit April 92
volvo ergo sum |
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Uwe Steinbrecher

Anmeldungsdatum: 13.04.2005 Beiträge: 680 Wohnort: Neuenstadt am Kocher
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Verfasst am: 06.03.2009, 10:25 Titel: |
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Hallo Flora
Danke fürs einstellen.
Ich überlege ob ich dich doch noch aportieren.. äh abortieren... apostrophier..... verflixt wie heißt dass?
also du weißt schon.
Hallo Roland
Sieht schlimmer aus als es ist.
Mehr Vollumen als Gewicht! und das ganze noch ordentlich verteilt, damit die Gewichtsverteilung noch stimmt. Sie fährt sich gut auch im Trailmodus.
Und bei der Q kann man gar nicht so viel weglassen, dass daraus eine echte Enduro wird.
Morgen um diese Zeit binn ich schon unterwegs
Tschüß
Uwe _________________ Quota1000 Vergaserumbau und Wilbersfahrwerk.
Ufriede sollt ihr sie nennen! |
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KL__07
Anmeldungsdatum: 11.06.2008 Beiträge: 8 Wohnort: Süd Hamburg
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Verfasst am: 10.03.2009, 15:40 Titel: |
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Hallo Uwe,
war im November selbst in Marokko, hier noch eine PistenEmpfehlung (nicht ganz einfach). Wenn Du von Marrakech nach Ouarzazate fährst oder umgekehrt, gibt es neben dem tizi -n-tichka eine Verbindung von Telouet nach Ait Benhaddou (weiss auf der Karte). Nichts für Enduro Anfänger.
Viel Glück.
KL
 _________________ GSA / AR Spider V6 97 SUD HH |
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Uwe Steinbrecher

Anmeldungsdatum: 13.04.2005 Beiträge: 680 Wohnort: Neuenstadt am Kocher
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Verfasst am: 11.03.2009, 21:58 Titel: |
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Tach zusammen
bin gerade in Marokko in Fes im Internetcaffe.
Die Q und ich haben schon ein wenig Pistenerfahrung Schlammdurchfahrten und eine Flusspassage geschafft.
Bislang alles gut!
@KL
Deine Empfehlung kommt genau richtig!
Ich Denke wir werden es versuchen
Uwe _________________ Quota1000 Vergaserumbau und Wilbersfahrwerk.
Ufriede sollt ihr sie nennen! |
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Uwe Steinbrecher

Anmeldungsdatum: 13.04.2005 Beiträge: 680 Wohnort: Neuenstadt am Kocher
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Verfasst am: 13.04.2009, 20:43 Titel: |
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Marokko Reisebericht Teil 1
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen.
Ist doch einiges geworden. Hoffe ich langweile niemanden.
Warum hab ich mir dass angetan?
Jetzt Stapfe ich vor eine BMW gespannt auf gut 2800 Metern Höhe durch Knöcheltiefen Schlamm, und sehe vor Sauerstoffmangel schon Sternchen.
Aufgeben gilt nicht. Schließlich zerrt Ottmar neben mir mit aller Gewalt unablässig immer weiter an seinem Strick, der die BMW aus den Fängen des Matsches befreien soll.
Die Tatsache, dass er 13 Jahre Älter ist als ich, und gerade mal die schlimmsten Auswirkungen von Montezumas Rache Überstanden hat, scheint ihn nicht zu kümmern.
Ich kann mich kaum noch auf den Beinen Halten, doch dann ist es Überstanden. Die Motorräder stehen auf halbwegs tragfähigem Untergrund
Ich bin nicht mehr in der Lage aufrecht zu stehen, und Japse nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen. Dabei hat alles so Harmlos angefangen.
Am 7.03.09 morgens um 9 Trafen wir uns alle in Backnang, um gemeinsam nach Marokko zu fahren. Wir dass sind, Ottmar dem wir die Reise Überhaupt zu verdanken haben, mit seiner Afrika Twin 650. Tobias mit seiner BMW 1200 GS und ich mit meinen 40 Jahren das Küken der Gruppe auf der guten alten Q
Die Bikes hatten wir bereits im Vorfeld auf den Hänger von Tobias geladen, so dass wir uns nach einem Ausführlichen Frühstück so gegen 11 auf den weg nach Almeria (Spanien) machen konnten.
Nach ca. 28 Stunden Fahrt nur unterbrochen von diversen Tankstopps und gleichzeitigen Fahrerwechseln, hatte uns der 75 PS Caddy sicher ans Ziel gebracht.
Der Anhänger und das Auto blieben auf einem Campingplatz, und wir drei setzten noch am gleichen Abend nach Melilla, einer Spanischen Enklave auf dem afrikanischen Kontinent über.
Da stand ich also. Direkt vor meinem Urlaubsland, und hatte gar keine so richtige Ahnung was mich in Marokko erwartet.
Ehrlich gesagt hatte mich das Land bisher kaum interessiert. Ich habe immer von Algerien oder Libyen oder dergleichen geträumt. Die klassischen Wüstenfahrergegenden. Aber Marokko…
Irgendwann im Januar hatte mir Tobias erzählt, während er geschäftlich einen Auftrag für mich erledigte, dass er zusammen mit einem Freund im März für 4 Wochen da hin wollte.
Ein bisschen Enduro fahren und überwiegend mit dem Zelt. Sie suchten noch einen der Mitwollte.
Nach ungefähr 2 Wochen hatte ich mich entschieden, und nach noch mal 2 Wochen das OK meiner Göttergattin erhalten. (Und dass obwohl ihr Geburtstag in die Reisezeit fiel.)
So blieben mir noch 4 Wochen zur Vorbereitung. Welche ich überwiegend mit der Ausrüstung von Mensch und Maschine verbrachte, und nebenher auch noch ein wenig Arbeiten ging.
Nach einer schnellen und interessanten Grenzprozedur, Wir hatten gute bezahlte Hilfe, stand ich dann mittendrin, im neuen Land. Es sah immer noch aus wie Spanien. Nur dreckiger.
Am ersten Tag wollten wir nicht weit Fahren.
Uns steckte die Anreise ja noch in den Knochen, und die 6 stündige Fährfahrt im Bussessel war auch nicht gerade erholsam.
Also sollte es nur schnell nach Al-Hoceima gehen, ein laut Reiseführer schöner Ort, an der Mittelmeerküste. Sollte…
Aus den Gedachten 150 KM wurden fast 300. Ich hab falsch Navigiert. Und so sind wir über irgendwelche Schotterpisten die Traumhaft schön waren, bis an die Mittelmeerküste gekommen, um von dort auf einer Nagelneuen Kaum befahrenen, dafür aber mit griffigem Asphalt gesegneten Küstenstrasse durch 1000 Kurven schwingend spät aber glücklich unser Ziel zu erreichen.
Ziel?
„No Camping! No Camping!“
Wir hatten uns was anderes Vorgestellt. Mit dem Glück war es auch vorbei.
Der Campingplatz, auf unseren Karten eingezeichnet, im Reiseführer erwähnt, ihn gab es nicht mehr. Der nächste bekannte Platz ca. 80 KM Piste entfernt. Es wurde bereits dunkel!
Aber da war doch vorher so eine Abzweigung in Richtung Strand…
Und wirklich. Der perfekte Platz mit Meerblick und persönliche Bewachung durch einen Strandpolizisten.
Pläneschmieden war angesagt. Wir hatten vor, erstmal schnell in den Süden zu kommen. Angeblich hatte Marokko in diesem Jahr den schlimmsten Winter seit 50 Jahren erlebt. Das Land war dabei im Regen zu ertrinken, und es grünten stellen auf denen noch nie etwas gewachsen ist. Also dachten wir uns so schnell wie möglich in die Sahara, Möglichst bis zum Wendekreis des Krebses, und dann langsam wieder zurück. In ein paar Wochen ist das Wetter bestimmt besser. Die 25 c die wir hatten und den strahlenden Sonnenschein, betrachteten wir als Zufall.
Voller Tatendrang ging’s los.
Immer Richtung Fes.
Der direkte Weg führte mitten durchs Riff Gebirge. Die Drogenhölle Marokkos. Das Zeug wird einem Untergeschoben. Die Polizei erwartet dann die Opfer. Man ist unsicher…..
Al das hatten wir gehört.
Erlebt haben wir nur: Nette Menschen, Sensationelle Landschaft, abenteuerliche Straßen, Schlamm, und unsere erste Flussdurchfahrt.
Wir wollten das Abenteuer (aber bitte nicht zuviel davon) und wir bekamen was wir wollten.
Schließlich es wurde schon dunkel, erreichten wir Fes.
Wir kamen in die Nähe der Stadt, schon wurden wir von Hotelschleppern auf Mopeds abgefangen.
Hey Kollega alles Klaar? Deutsch? Ich habe gutes Hotell, Bestes Hotell Billig!!!!
Fahre Nach!
Was will man da machen? Wir fuhren nach.
Gelandet sind wir in einer spärlichen Absteige. Siehe Bild
Das Essen, entsprach dem Schlafzimmer.
Der Preis leider auch.
Am nächsten Morgen Besichtigung der Medina von Fes.
Unglaublich eindrucksvoll, unglaublich vielseitig, unglaubliche Geschäftsleute!
Ich weiß jetzt, dass es unbedingt nötig ist am 3. Tag einer 4 wöchigen Motorradreise einen Teppich zu kaufen, und diesen durch das ganze Land zu fahren. Vor allem wenn man eh schon eindeutig zuviel dabei hat. Bei einer Gruppe von 3 Personen gilt dass im übrigen für jeden!
Als guter Deutscher gilt: was sein muss, muss sein.
Fes lag beinahe hinter uns. Nur noch schnell ein paar Traveller Cheques einlösen. Unser Hotel nahm sie nicht an. Also in die neue Stadt von Fes.
Kulturschock!
Gerade eben waren wir noch in einer Märchenumgebung aus 1001 Nacht, Lehmbauten, verwinkelte Gassen, Esel als Transporttiere, Kaum 5 Kilometer weiter fanden wir uns in einer Topmodernen Großstadt wieder. Wären die Landesfahnen nicht, hätte es auch Stuttgart oder Berlin sein können.
Nur Schuhputzer sind mir da noch nie begegnet.
Lange Rede Kurzer Sinn, wir konnten die Cheques nicht einlösen.
Es bereitete uns unsägliche mühen die Dinger los zu werden, und ich habe gelernt in Zukunft nur noch mit Bargeld und Karte zu agieren.
Das Elektronische Geld klappt anstandslos.
Damit endet das Kapitel Fes. Bleibt anzumerken Fes ist ein unbedingtes Muss. Aber erst zum ende der Reise, wenn man sich mit der Art zu handeln und Geschäfte anzubandeln vertraut gemacht hat. Wir waren überfordert und Willenlos!
Schön und spannend war’s aber Allemal!
Wer es schafft ohne Teppich aus so einer Verhandlung in Fes zu kommen verdient meinen Größten Respekt.
Weiter geht’s.
Wir haben beschlossen als nächstes in Richtung Marrakesch zu steuern
Also ab auf die Bundesstraße.
Es wird heiß, und heißer und unerträglich. Das Thermometer an der Guzzi zeigt 36 c wie soll das erst im Hochsommer hier sein? Wir flüchten in die Berge.
Eine wunderschöne schleife auf knapp 2000 Meter Höhe und ungefähr 25 Km gut zu fahrende Schotter und Lehmpiste. Herz, was willst du mehr.
Abends zahlen wir den Preis. Es wird Dunkel und weit und breit keine Unterkunft. Reiseführer und Karte helfen auch nicht weiter, noch nicht mal im Garmin ist was hinterlegt.
Die zerklüftete Gegend Lädt nicht zum Zelten ein.
Da berichten einheimische von einem Hotel im 25 KM entfernten El-Ksiba.
Mit dem letzten Tageslicht kommen wir da an. Nur, das Hotel ist eine Baustelle.
Wir dürfen aber auf dem Hinterhof unsere Zelte aufstellen sogar ein Licht wird für uns gelegt.
Alles bestens.
Weiter in Richtung Marrakesch
Seit Fes macht die Afrika Twin Sorgen. Sie qualmt wie ein Kettenraucher, und ab ca. 1800m Höhe fängt sie an zu stottern und zu ruckeln.
Im lauf des Tages wird es immer schlimmer. Wir beschließen der Sache auf den Grund zu gehen, und fangen an einem ruhigen Plätzchen an zu schrauben.
Trotz technischem Support von zuhause, das Handynetz in Marokko ist besser als bei uns!
Werden wir nicht recht schlau. Luftfilter reinigen bringt ein wenig Besserung, aber gut ist anders.
Zum Glück läuft die Q einwandfrei. Nur der Anlasser dreht seltsam Zäh….
Nach ungefähr 1,5 Std. geht’s weiter. Tobias will offensichtlich verlorene Zeit gutmachen, und lässt es laufen. Nach 20 Km merken wir dann, scheiße wir haben eine Abzweigung verpasst.
Also wider zurück.
Was ist dass?
Regen!
Anhalten, Regenkombis an, Weiter.
Es wird eine fahrt gegen das Wetter. Wir sind ständig an der Grenze zu einem heftigen Gewitter Teilweise queren Sturzbäche aus Lehm und Schlamm die Straße. Doch richtig nass werden wir nicht.
An einer Abzweigung wollen meine Mitstreiter dann noch zu den Wasserfällen von Ouzoud.
Der Plan: Möglichst schnell in den Süden, ist damit begraben.
Zuerst hält sich meine Begeisterung darüber in Grenzen. Aber im Nachhinein muss ich sagen: “Weiße Entscheidung!“
Schon auf dem Weg nach Ouzoud Bessert sich das Wetter Nachhaltig.
Am Ortseingang warten wieder Schlepper auf uns. Diesmal landen wir im Hotel de France.
Wieder eine gute Empfehlung!
Wir Campen im Hof direkt vor dem Swimmingpool. Unsere Zelte stehen auf zwei Blumeninseln. Einfach klasse.
Das Essen ist auch gut.
Am nächsten Morgen Besichtigung der Fälle. Großartig
Diese Wasserfälle sind die höchsten des Landes. Sie liegen in einer sehr schönen Schlucht, in der es auch Affen gibt, und das gesamte Ambiente ist ausgesprochen Exotisch. Prädikat absolut sehenswert.
Sami unser Führer der von den Mopeds total begeistert ist, möchte uns unbedingt noch die Quelle des Flusses zeigen, der die Wasserfälle speist. Dass man dazu mit den Motorrädern fahren muss empfindet der arme Kerl bestimmt als Qual.
Bevor es losgeht sprintet er noch mal ins Hotel um seine Schutzausrüstung zu holen. Er kommt mit einer Sonnenbrille wieder.
Dann sitzt er auf der Quota hintendrauf, und quietscht wie ein kleines Kind vor vergnügen.
Irgendwann heißt er mich abbiegen, und es geht auf Pisten zur Quelle. Anfangs noch gut zu fahren wird der Untergrund immer Sandiger. Dazu kommt dass die Piste mitten durch einen Olivenhain geht, also Zickzack um die Bäume. Ich kann wegen meinem Beifahrer nicht aufstehen, mir wird mulmig, aber wir schaffen es.
Die Quelle ist nett, aber der Weg dorthin und wieder zurück, dass ist was mir im Gedächtnis bleiben wird.
15.3.08
Wir sind gerade mal mit einer Woche Urlaub durch, Anfahrt mitgerechnet und haben schon so viel erlebt!
Heute ging’s bis Marrakesch. Waren nur 160 Km aber auch diesmal ging nicht alles glatt. Zuerst sind wir beinahe wegen Spritmangel liegengeblieben, und irgendwas stimmt mit der Elektrik der Q nicht. Sie läuft immer schlechter an. Ich hab schon das Licht abgeklemmt, aber wirklich helfen tut das auch nicht.
Schlafen tun wir auf dem Camping le Relais du Marrakesch
Sehr gepflegt und sehr altes Publikum!
Bei Französischen Rentnern, die mit ihrem wohnmobil eine BMW Gs 1250 mitführen, konnte ich ein Ladegerät ausleihen. Damit versuche ich die Batterie der Q zu laden. Mal sehen ob´s hilft. Es ist einfach blöd wenn man nicht weiß ob das Moped anspringt, oder ob man es anschieben muss. Bergabparken geht ja auch nur wenn ein Berg da ist.
Abends ging es in die Stadt und auf den berühmten Platz Djamaa el-Fna dem Platz der Geköpften. Hier ist den ganzen Tag über betrieb mit Gauklern und Musikern und Artisten. Gegen Abend dann entsteht aus dem nichts eine Gigantische Ansammlung an Garküchen, in denen es vermutlich alles zu essen gibt, was das Land zu bieten hat.
Bei den Garküchen handelt es sich übrigens nicht um Imbissstände, sondern eher echte Restaurants, nur eben Mobile. Um die Garküchen herum tobt das Leben. Mit Musik, Glückspiel, Taschendieben u.s.w. Ein unglaubliches Erlebnis. Mann sollte nur gut auf seine Sachen aufpassen, und das Essen ist Lecker aber eben auch Lotterie! Bei Tobi und mir ging’s gut. Ottmar hatte Pech!
Am nächsten Tag gings weiter nach Agadir
Unterkunft haben wir auf einem 4x4 Resort gefunden. Sehr gepflegt mit schöner Campingmöglichkeit.
Wir wollen uns hier auf jeden Fall der Twin noch mal widmen. Schwimmerstand verändern ist angesagt. Sie läuft viel zu Fett. Irgendwann auf den zurückliegenden 99000 Km hat sich wohl die Düsennadel Verschlissen.
Die BMW, hat auf den Pisten die Kompletten unteren Verschraubungen des Sturzbügels Links von sich geworfen. Wäre ja nicht so tragisch aber eine der Verschraubungen ist gleichzeitig die untere Motorhalterung, und wenn sie auf die Seite Knallt, läuft die Lambda Sonde Gefahr vom Sturzbügel abgebrochen zu werden.
Die Operation an der Twin gelingt!
Der BMW können wir nicht helfen. Es sind einfach keine entsprechenden schrauben aufzutreiben.
Tobi und ich gehen trotzdem in der Umgebung noch etwas Pistenschnuppern.
Agadir ist auch nett. Hat ne tolle Uferpromenade mit Tollem Strand und geniale Einkaufsmöglichkeiten, Aber mir gefällt das Ursprüngliche Marokko mit Pisten und Lehmbauten besser. Als Tourist darf man dass ja Sagen, Ich muss ja nicht so Leben, sondern schau es mir nur an.
Heute sollte es bis nach Tan Tan Gehen. Die Ortseinfahrt von Tan Tan ist gesäumt von zwei großen Weißen Steinkamelen und Gilt als das Tor zu Sahara.
Natürlich haben wir unser Ziel wieder mal nicht geschafft.
Da wir keine Hauptverbindung fahren wollten, haben wir uns entschlossen einer Küstenstraße am Atlantik zu folgen. Auf der Karte und im Garmin sah dass aus, wie eine Gute Idee. War es auch. Anfangs.
Bei schönstem Wetter und angenehmen Temperaturen folgten wir einer genialen kurvigen Strasse, die den Anschein erweckte, nur für uns gebaut worden zu sein. Wenigstens war außer uns keiner mehr unterwegs. So ging das bis Sidi Ifni oder besser gesagt kurz davor. Es Kam ein Qued, ein Flusstal, das wenn es nicht regnet trocken Fällt, und dass mit Betonplatten befahrbar gemacht wird, danach kam ein steiler anstieg, und ende des Weges
Eine Piste oder eine Wasserrinne, was es war werden wir nie erfahren, stürzte sich über einige Geröllplatten bis hinunter an den Strand. Dort verbarg sich unter dem scheinbar festen Sand eine üble Schlammschicht, die so weich und glitschig war, dass schon zu Fuß gehen Umsicht erforderte. Für uns hieß es Umkehren.
Nach innigem Kartenstudium, beschlossen wir eine Umfahrung der Stelle im Landesinneren auf Pisten zu Versuchen. Wir rechneten mit ca. 40 km also machbar.
Anfangs war die Piste auch wirklich gut. Und machte richtig Spaß zu fahren.
Dann wurde es anspruchsvoller
Langsam wurde es Anstrengend
Dann richtig Heftig
Die vollgepackten Moped und die zunehmende Erschöpfung machten sich bemerkbar.
Zu beginn der Piste kamen wir an einem Schild vorbei, Camping Fort Beau Scherif 6 Km da die Piste zu diesem Zeitpunkt noch wirklich gut war. Beschlossen wir weiterzufahren.
Irgendwann Stunden Später, wir kamen gerade einen Steilhang nach oben, der längst nur noch im Ansatz die Bezeichnung Piste rechtfertigte, Stand da wieder ein Schild Au revoir a Fort Beau Scherif, Da wir offensichtlich wieder auf eine gepflegte Piste getroffen waren, beschlossen wir diesmal dem Schild nachzugehen, und kamen ins Paradies.
Nach einer herrlichen Nacht, und einem Leckeren Essen konnte es am nächsten Tag endlich weitergehen in Richtung Tan Tan.
Die Abfahrt vom Fort gestaltete sich absolut unproblematisch, nur windig wars. Gegen Mittag endlich Tan Tan, der Beginn der Sahara aber auch der Beginn der Provinz Westsahara.
Ab hier gehören an jeder Provinz / Stadtgrenze ausführliche Polizeikontrollen zum Alltag. Allerdings wird man als Tourist nicht kontrolliert, sondern es werden alle Persönlichen Daten Gewissenhaft aufgeschrieben, zum Schutz der Touristen wie es heißt. Alle Ordnungskräfte denen wir begegnet sind, waren jedenfalls absolut Nett, gewissenhaft, und niemand wollte ein Cadeau von uns. Zeitraubend ist das Verfahren trotzdem.
Auch wegen der Kontrollen, kamen wir mal wieder erst zum Sonnenuntergang in Es-Smara dem heutigen Etappenziel an, nur um am Stadteingang zu erfahren, dass es den Verzeichneten Campingplatz nicht gibt. Also die Zeit der Kontrolle genutzt, um die Reiseführer nach alternativen zu befragen. Frau Kohlbach beschreibt in ihrem Buch ein 4x4 Resort ca. 20 Km außerhalb. Da wir ja mit so was schon sehr gute Erfahrungen hatten beschlossen wir hinzufahren. Den Hinweis des Polizisten, das Hotel würde nicht existieren schlugen wir in den Wind. Direkt nach der Kontrolle also umgedreht, und wieder raus aus der Stadt. Die entgeisterten Gesichter der Beamten, die vollkommen umsonst ihre Arbeit getan hatten sehe ich heute noch vor mir.
200 Meter weiter die Nächste Kontrolle. Die Sonne war schon weg!
Die Jungs hatten ein einsehen und nach 5 Minuten waren wir durch. Gaaaaaß der Wettlauf gegen das Licht hatte begonnen. Laut GPS näherten wir uns der Abzweigung an einer alten Tankstelle. Die Tankstelle war da. Aber kein Schild oder sonst ein Hinweis. Zwei Soldaten die an der verlassenen Tanke wache schieben mussten, wussten auch nichts von dem Hotel.
Herr Garmin kannte die Piste, die Piste war da und laut Koordinaten waren wir vom Hotel 6 Km entfernt.
Wir beschlossen es zu versuchen.
Im Zweifel hätten wir eben in der Wüste gezeltet.
Sandpisten fahren mit der beladenen Q ist schon was Eigenes.
Das ganze bei Dunkelheit zu tun ist noch um einiges spezieller!
Es ging gut.
Am ziel angekommen trafen wir auf eine verlassenen Bauruine, auf deren Dach wir die Romantischste Nacht von allen verlebten.
Ja! Auch Männer haben einen Sinn für Romantik. Auch wenn sie dafür in die Wüste geschickt werden müssen.
Sehr ungewohnt, so ohne jedes Geräusch. Kein Auto. Kein Hund, Kein Kind, Kein Roller, Kein Vogel, Kein Insekt, gar nichts außer dem Wind.
Auch dass fehlen jeglicher Lichtquelle außer den Sternen und dem Mond sind wir nicht gewohnt. Welchen Einfluss die Zivilisation auf uns hat, merkt Mann erst wenn sie fehlt.
Weiter ging es in Richtung Laayoune an der Atlantikküste. Von dem Gedanken den Wendekreis des Krebses zu erreichen, hatten wir uns endgültig verabschiedet. Ab jetzt ging es wieder Nordwärts.
Leider nicht allzu weit. Wir hatten in der Hektik des Sonnenuntergangs vergessen zu Tanken. Die Hoffnung „es wird schon eine Tanke kommen“ erfüllte sich leider auch nicht.
Aufgrund unklarer Absprachen, kam es dann dazu dass ich mitten in der Wüste alleine ohne Sprit Liegenblieb.
Es war zwar an einer Straße, Aber an einer sehr wenig befahrenen.
2 Stunden saß ich da, Ich sag’s euch da kommen einem schon seltsame Gedanken!
Dann gelang es mir ein Mercedes Dieseltaxi anzuhalten. Die hatten kein Benzin, wollten aber unbedingt helfen. Der Fahrer versteifte sich gerade auf die Idee mich abzuschleppen, er hatte ja einen Hanfstrick von ca. 2 Metern Länge dabei.
Als sich ein riesiger Tieflader näherte. In meiner Verzweiflung, ich wollte ungern abgeschleppt werden, sprang ich auf den Laster zu, und er hielt an. Eigentlich wollte ich dass die Q irgendwie hinten drauf gehoben wird, aber dass war unnötig, denn in dem Zivilen Laster saßen 2 Militärs, diese bewachten die Ladung, zwei uralte Militärjeeps. Und in einem davon war ein 20 Liter Kanister mit Sprit.
Der Befehlshabende Sagte, die nächste Tanke sei 15 KM entfernt, und er würde mir 5 Liter Sprit geben, Ich müsse sie aber gleich wieder auffüllen. Ich glaubte nicht so recht an die Aussage, denn meine Reisegefährten wären, wenn da eine Tanke wäre bestimmt längst wieder aufgetaucht, stimmte aber zu.
So fuhren wir in Kolonne zum Ort. Kaum unterwegs, kam mir Tobi entgegen, aber ich durfte ja nicht anhalten, wegen dem Militär.
Im Ort angekommen, Stand da ein einsamer Ottmar, ohne Sprit. Die Tanke hatte Zu!
Tobi war unterwegs nach Es-Smara um Benzin zu kaufen.
Der General verkaufte uns daraufhin seinen Kompletten 20 Liter, wir verteilten sie auf beide Motorräder, und fuhren nach Laayoune.
Dort brauchte es noch einige Zeit, bis alle wieder beieinander waren, und wir auf einem Campingplatz unsere Zelte aufschlagen konnten.
Dort erhielt Tobi auch endlich die ersehnte Hilfe in Bezug auf seine fehlenden Schrauben am Sturzbügel. Ein Landyfahrer hatte alles dabei was bedürftige Motorradfahrer so brauchen, und ein großes Herz. Bei der Reparatur entdeckte er zum glück auch noch, dass sich sein Gepäckträger gerade verabschiedete. Martin, der Landyfahrer, konnte auch hier helfen.
Unterdessen verbrauchte ich so langsam Ottmars Schraubenvorrat, da die Q immer die unteren Schrauben des Motorschutzes von sich warf.
21.3.09
Wir sind jetzt seit 2 Wochen unterwegs
Heute ging’s stramme 500 Km nach Norden immer an der Atlantikküste entlang.
Ziel war noch einmal das Fort Beau Jerif wie fast immer kamen wir erst bei Dunkelheit an. Pistenhatz ohne Sicht im Scheinwerferlicht mit verschmiertem Visier. Eigentlich unverantwortlich, aber irgendwie auch Geil!
Gut geschlafen!
Am nächsten Morgen erst mal Schotter. Auch eine kleine harmlose Wasserdurchfahrt war dabei.
Wenn man aber den einzigen sich aufstellenden Felsen in dem Wasser erwischt, sieht dass dann so aus.
Da die gute Q einfach zuwenig Bodenfreiheit hat, hat sie schon einige derbe Schläge von unten abbekommen, aber der hier hätte ohne den Schutz vermutlich das ende der Reise bedeutet.
Weiter ging’s bis Tafraoute
Am nächsten Morgen Den Motorschutz abgebaut, zurechtgedengelt und wieder angeschraubt. Wird ja noch gebraucht das Teil.
Dann Weiter bis Taliouine An dieser Stelle mal kurz ein kleiner Einwurf grundsätzlich zu Marokko. Ich habe bislang sämtliche Kommentare zur Landschaft weggelassen, einfach weil mir die Worte fehlen. Ich habe noch nie ein so abwechslungsreiches Land wie dieses erlebt. Hinter jeder Kurve erwarten einen neue Atemberaubende Ausblicke, und wenn man denkt, man hat alles gesehen, kommt das nächste Highlight. Schön ist es in diesem Land eigentlich überall!
Mit den Leuten ist es genauso. Mit Touristen kann man Geld verdienen. Und das Händlerherz schlägt Heiß in diesem Land. Wer nicht aufpasst, wird übers Ohr gehauen. Aber wer sich nicht überrumpeln lässt, freundlich bleibt, und ruhig mitspielt, und im entscheidenden Moment lachend ablehnt, dem geht’s gut!
Wenn aber wirklich Not am Mann ist, Wie bei der Spritgeschichte, wird einem mit der größten Selbstverständlichkeit geholfen. Da geht es dann auch nicht mehr um Gewinn. Im Gegenteil meine Helfer waren fast beleidigt, als ich mich erkenntlich zeigen wollte.
In ganz Marokko habe ich mich immer absolut sicher gefühlt. Die Marokkaner waren froh uns Touristen zu sehen, Wir sind Devisenbringer, und als Motorradfahrer ist man der Star egal wo man hinkommt. Wir haben auch nur sehr wenige andere Biker getroffen. So bleiben wir etwas besonderes. Stellenweise hatten wir sogar das Gefühl als Touristen besser behandelt zu werden als einheimische. Wir waren mindestens 2-mal zu schnell bei einer Radarkontrolle. In Deutschland wäre dass teuer geworden. In Marokko wurden wir freundlich weiter gewunken.
Nur bei den Kindern bin ich ambivalent. Alle Winken, immer, und freuen sich einen zu sehen. Nur die Grenze, zwischen Freudigem Winken, und energischem deuten anzuhalten, Damit Geschenke verteilt werden können, ist fliesend.
Je besser die Touristische Infrastruktur in einer Region ist, umso aufdringlicher werden die Kinder. Wenn man sich klar macht, das ein Kind beim Betteln bei den Wohnmobiltouristen zum teil mehr Geld verdienen kann, als sein Vater, durch einen Tag harte Arbeit, wird auch klar warum.
Ich habe mir angewöhnt immer wenn ich nach einem Dirham gefragt wurde, zu Antworten:“ Einen Dirham? Weshalb? Was hast du für mich getan? Geld gibt es nur für Arbeit!“
Für alle die noch in dieses Land Fahren, Bitte haltet es genauso. Wer sein Geld durch Betteln verdient, und davon Leben kann, wird nie Arbeiten. Wer nie Arbeitet, fehlt dem Land als Arbeitskraft und der Aufschwung wird gebremst. Dass schafft neue Bettler! U.S.W….
Von Taliouine wollten wir weiter in die Todraschlucht.
Wieder zeigten Garmin und Karte eine schöne Straße durch die Berge. Wieder waren wir auf einer Nagelneuen sehr schönen Straße unterwegs. Und wider endete diese jäh.
Wir versuchten die Piste die folgte noch ein wenig zu fahren, gaben aber an einem üblen Gröllabhang auf. Wir wollen alle unsere Motorräder zuhause noch fahren.
Umsonst war die Strecke trotzdem nicht. Dieser Abschnitt war die schönste Bergstraße, die ich in Marokko gefahren bin.
Übernachtet haben wir in Skoura an der Straße der Kasbas auf einem Campingplatz, bei dem der Besitzer so freundlich und nett ist, dass man sich vorkommt, als wäre man zu Gast bei seiner Familie. Das Essen war sensationell!
Dann kamen wir in der Todraschlucht an.
Auf dem Camping Atlas unter Palmen Sehr schön!
Da angeblich die Querung der Schluchten, Dades und Todra, im Moment nicht fahrbar ist, versuchen wir die Große Runde, also die Todraschlucht hoch, und dann die Dadesschlucht von hinten wieder zurück.
26.3.09
Erste Etappe durch die Schlucht. Schön zu fahren.
Dann kommt eine wunderschöne Pistenautobahn durch Berg und Tal, mit unzähligen kleinen harmlosen Wasserdurchfahrten, sehr Spaßig.
Ab Aquoudal der Spitze des Dreiecks, das die beiden Schluchten Todra und Dades bilden, verändert sich der Streckenverlauf zunehmend. Die Piste wird ausgesetzter, und lehmiger. Steilstücke nehmen deutlich zu die mögliche Geschwindigkeit nimmt dramatisch ab.
Immer wieder Queren wir kleine Flussläufe, und müssen uns nicht selten selber einen weg suchen, da der Pistenverlauf nicht mehr zu erkennen ist. Die Piste wird Feuchter. Der Lehm wird Tückisch. Was für den ersten noch harmlos ist, wird für den dritten der Gruppe schon übel Schmierig.
Die TKC 80 Reifen, die auf Schotter und Asphalt bislang zu unserer Vollen Zufriedenheit funktionieren, zeigen erste Schwächen.
Dann kommt eine Große Flussdurchfahrt.
Am gegenüberliegenden Ufer, geht es steil bergauf. Die Piste ist am Hang gut zu erkennen.
Erst mal durch den Fluss.
Die Piste die so klar zu erkennen war, entpuppt sich als recht schmaler weg. Wir fahren an den ersten Schneefeldern vorbei. Die Piste wird immer steiler. Stellenweise haben wir gerade noch 1,5 Meter platz, auf 2800 Metern mit der dicken Q im Trailmodus kommt einem dass ganz schön wenig vor. Vor allem wenn es, direkt neben einem, so verdammt steil nach unten geht.
Jetzt, kommt ein Lehmiges Stück von vielleicht 30 Metern Länge.
Ich versuche Die Linke, die Bergzugewandte Spur zu erwischen.
Leider gelingt das nur dem Vorderrad. Das hintere fährt weiter in der Rechten Schlammrinne. Ich fahre also 30 Meter Auf gerader Strecke kurz neben dem Abgrund im Drift. Und dass mit der Q!
Fühlt sich scheiße an. Ging aber gut. Einen Kilometer weiter war dann ende.
Schneefeld. Wir haben noch überlegt, ob wir die Mopeds rüber schaffen sollen, aber beim erkunden sahen wir dass 200 Meter weiter noch ein Schneefeld, ein deutlich größeres, kam.
Von dieser Position aus sahen wir aber, dass auf dem gegenüberliegenden Berghang, einer Südseite auch eine Piste verläuft. Diese müsste oberhalb der Schneefelder vor denen wir gerade Standen auf unsere Piste Treffen, und laut Karte hatten wir die Passhöhe fast erreicht.
Um auf diese Piste zu kommen müssten wir nur zurück ins Tal, zum Fluss und an dessen Ufer etwa einen halben Kilometer fahren dann wäre man beim Einstieg. Das Gelände sieht glatt und recht Eben aus. Dürfte also kein Problem sein.
Also zurück zum Fluss, durch, und dann über die Trockene Ebene Fläche Gefahren.
Von wegen Trocken. Vermutlich lag hier noch vor 2-3 Tagen Reichlich Schnee. Dieser hat den Untergrund in Pudding verwandelt. Die Oberfläche wirkt absolut tragfähig und Trocken ist aber in Wirklichkeit nur wenige Millimeter Dick. Darunter gibt’s kein halten mehr. Im wahrsten sinne, des Wortes. Alle Drei Mopeds stecken fest. Teilweise eingegraben bis zu den Achsen im zähen Brei.
Die Q wird als erste geborgen. Bis zu einer Tragfähigen Stelle inmitten von Kamelgraßbuckeln, sind es nur ca. 50 Meter. Ich wusste nicht wie weit 50 Meter sein können.
Jetzt die Twin. Sie steht ein stück weiter weg, ist aber leichter. Warum nur verspüre ich keinen Unterschied zur Q. Ich bin am Ende!
Jetzt noch die BMW die hat vor dem Scheinwerfer einen stabilen Bügel, an dem lässt sie sich gut ziehen. Wir befestigen Gurte daran, und Otmar und ich bekommen jeder einen in die Hand.
Warum hab ich mir dass angetan?
Jetzt Stapfe ich vor eine BMW gespannt auf gut 2800 Metern Höhe durch Knöcheltiefen Schlamm, und sehe vor Sauerstoffmangel schon Sternchen.
Aufgeben gilt nicht. Schließlich zerrt Ottmar neben mir mit aller Gewalt unablässig immer weiter an seinem Strick, der die BMW aus den Fängen des Matsches befreien soll.
Die Tatsache, dass er 13 Jahre älter ist als ich, und gerade mal die schlimmsten Auswirkungen von Montezumas Rache Überstanden hat, scheint ihn nicht zu kümmern.
Ich kann mich kaum noch auf den Beinen Halten, doch dann ist es Überstanden. Die Motorräder stehen auf halbwegs tragfähigem Untergrund
Während ich noch am Boden Kauere, und versuche Luft zu bekommen, geht Ottmar schon mal los und sucht einen Weg. Ich sollte mal darüber nachdenken Sport zu machen.
5 Min später werde ich auch wieder Mobil. Weit über eine Stunde versuchen wir einen gangbaren Weg zu der, von oben, gesehenen Piste auszumachen. Vergeblich! Am ende heißt es wieder mal: Rückzug!
Der wird dafür sehr schön.
Wir kennen die Piste schon, wissen was kommt, und können deshalb absolut entspannt fahren. Als wir die Pistenautobahn wieder erreich haben, lassen Tobi und ich es richtig fliegen. Mit bis zu 100 Sachen auf einer Gebirgspiste fühlen wir uns schon sehr flott.
Zum Glück überleben wir beide, und treffen noch Ray und Lee zwei Waliser auf KTM 990 die die angeblich nicht machbare Querung gefahren sind. Ohne Probleme übrigens.
Das soll Morgen unser Thema werden.
Jetzt nur noch auf den Campingplatz. Unterwegs nehmen wir noch 3 Israelische Tramper mit, die in einem Dorf gestrandet sind, und von einheimischen Kindern belagert werden.
Dann noch was zu Essen, und zum Abschluss des Tages noch einen marokkanischen Whiskey.
Uwe _________________ Quota1000 Vergaserumbau und Wilbersfahrwerk.
Ufriede sollt ihr sie nennen!
Zuletzt bearbeitet von Uwe Steinbrecher am 14.04.2009, 08:06, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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